Dieses Jahr war unser Wochenendzuhause der Niederthäler Hof in Schlossböckelheim an der Nahe, nahe des Ortes, wo der Glan als rechter Nebenfluss mündet. Beide Flusstäler wollten wir acht Männer erkunden und kennenlernen – für unser Deutschland-Puzzle. Das gelang prächtig, begleitet von angenehmsten Sommer-Radl-Wetter mit viel Sonnenschein.
Für das Glantal hatten wir uns Besonders vorgenommen: nicht nur per Rad unterwegs sein, sondern mit dem Kanu flussabwärts auf dem Wasser und talaufwärts auf der Schiene mit der Draisine auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Staudernheim und Altenglan.
Gleich nach der Anreise wurde gepaddelt. Nach der Erholung in Frau K.s Gartenwirtschaft nahmen wir unser Quartier in Augenschein, um anschließend noch das Nahetal abwärts zu radeln und zwischendurch die höchste Felswand zwischen Alpen und Skandinavien zu bestaunen, deren Porphyr-Gestein als Prallhang das Nahewasser nach Bad Münster lenkt. Sehenswert dort: der Kurpark mit Gradierwerk und großem aktiven Mühlrad.
Der Abend – wie die folgenden – gehörte der Hotelterrasse, wo uns die festen und flüssigen Köstlichkeiten des Hauses verwöhnten. Wir hatten ein vortreffliches Haus erwischt.
Zum Haus gehörte eine Fahrrad-Werkstatt, die alles bot, was ein armer Radler in der Not brauchen kann und uns am nächsten Morgen eine Schlauchreparatur und damit das geplante Tagesprogramm ermöglichte. Die private Bahn fuhr uns naheaufwärts nach Kronweiler. Von dort radelten wir durch die ursprüngliche faszinierende Natur des Tales, das sich eng, mit dicht bewaldeten Hängen, aber auch saftigen Talwiesen präsentierte. Die mäandrierende Nahe überquerten wir wiederholt auf Brücken, darunter das „Blaue Wunder“. Und erreichten Idar-Oberstein, das deutsche Edelsteinzentrum, dessen Fußgängerzone ein Zeugnis dieses Handwerks bietet. Über der Altstadt – gleichsam wie ein Wächter – beindruckt die in die Gesteinswand gefügte Felsenkirche. Wir rasteten ausführlich für die folgenden etwa 50 Kilometer, die uns über Kirn und Bad Sobernheim zurück zu unserem Quartier führten.
Am nächsten Morgen ging es zum Draisinen-Bahnhof. Unsere Räder kamen Huckepack auf die rückwärtige Plattform der beiden Fahrraddraisinen. Dann hieß es aufgesessen, zwei auf die äußeren Fahrradsättel, zwei quetschten sich auf die schmale hölzerne Bank dazwischen. Bequem ist anders, fanden wir. Und sehr schnell erfuhren wir, dass der eben erscheinende Schienenstrang doch talaufwärts führte, uns alles abverlangte, um vorwärts zu kommen. Wir hätten besser die Gegenrichtung gebucht. So rasteten wir früh und gaben nach halber Strecke in Lauterecken auf. Wie angenehm erlebten wir das anschließende Radeln, dass uns auch wieder entspannte Blicke für die Natur des Tales ließ. Eine kleine Stadtrundfahrt legten wir für das am Wege gelegene Meisenheim ein, das wir als beeindruckende Siedlung von mittelalterlichen Bürgerhäusern innerhalb der gut erhaltenen Stadtmauern kennenlernten.
Eine Stadt im Glück, die nie gebrandschatzt wurde. Ein Glück für uns, dass wir uns die Zeit nahmen, diese Stadt zu sehen.
Dann war er schon wieder da: der letzte Tag. Wir begleiteten die Nahe auf ihren noch etwa
40 km bis zur Mündung in den Rhein bei Bingen. Dort bestaunten wir stromabwärts den Mäuseturm auf kleiner Insel mitten im großen Strom und hoch gegenüber am rechten Rheinufer die Germania auf dem Niederwalddenkmal (Erinnerung an die erste deutsche Reichsgründung von 1871), zu ihren Füßen die sonnenreichen Weinhänge von Rüdesheim.
Nach kühlender Stärkung hieß es unsere Räder sicher verladen und voller Vertrauen auf das TV-Gespann – Bus und Hänger – ging es heim in den Odenwald.
Und übrigens: Wer uns näher kennenlernen und mit uns übers Band kicken möchte,
immer freitags, 19.00 Uhr, TV-Halle.